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Auf Kreuzfahrt rund um Grossbritannien

In der Nacht auf Sonntag reisten wir los mit dem Car ab Bern Richtung Amsterdam. Die meiste Zeit konnte ich schlafen, so dass die Fahrt relativ schnell vorbei ging und wir bald in Holland ankamen. Noch im Halbschlaf stellte ich fest: "Hier gibt es wirklich keine Berge." Alles ist flach mit vielen Dämmen, saftigem Grün und Wasser. Scheinbar braucht man beim Nationalsport "Velofahren" keinen Helm. Für was auch, wenn es überall Velostreifen gibt.

Nach dem Mittag erreichten wir dann unser Zuhause für die nächsten zwei Wochen. Die Costa Mediterranea stand für uns bereit. 

"Wir" sind Charlotte und ich. Mit ihr teilte ich meine Kabine. Wir singen zusammen in zwei Chören und sind schon ein paar Mal gemeinsam verreist.

Im Verlauf vom Nachmittag trafen auch Barbara, Heidi und Rolf, ebenfalls SingkollegInnen, auf dem Schiff ein. Mit dabei waren auch Dodo, die Schwester von Rolf mit ihrem Mann François. 

Nachdem wir die Rettungsübung bestanden hatten, trafen wir uns traditionell in der Weinbar und zum anschliessenden Abendessen. Währenddessen legte das Schiff ab und steuerte Richtung Norden nach Harwich, in der Nähe von London. 

Charlotte und ich
Charlotte und ich
VioletPinkPower - Barbara Maeder und ich
VioletPinkPower - Barbara Maeder und ich

Aus meinen früheren BLOG-Beiträgen kennt ihr ja bereits Barbara Maeder. Mit ihr und Charlotte machte ich die Ausflüge rund um Grossbritannien. 

Harwich

Am Montag ging es für uns auf einen wunderschönen Landausflug nach Cambridge und Bury St. Edmund. In der Universitätsstadt Cambridge besuchten wir das St. John's College und staunten ab den vielen verschiedenen Colleges, die sich an der Strasse reihten. Am Mittag zog es uns zu einem chicken Burger-Restaurant mit unvergesslich leckeren Country-Pommes. Nach einer kurzen Carfahrt kamen wir in Bury St Edmunds an. Eine hübsche Ortschaft, welche früher ein grosses Kloster beherbergte. Dies ist inzwischen abgebrannt und nun ist dort zwischen letzten alten Ruinen ein grosser Garten mit bunten Blumen zu finden. Nach einer kurzen Führung durften wir alleine die hübsche Ortschaft besichtigen. Wir entdeckten schmucke Gassen und hübsche kleine Kaffees. Anschliessend wurden wir zurück zum Schiff gebracht. 


Portland

Den 2. Tag widmeten wir der wunderschönen Natur von Portland. Nach einer imposanten Fahrt entlang der Küste mit vorgelagertem Kiesstrand, erreichten wir die Abbotsbury Subtropical Gardens. Hier laufen wilde Fasane umher wie bei uns die Raben. Ein erster entdeckten wir schon beim Aussteigen aus dem Car. Wir tauchten ein in den farbenfrohen Garten mit vielen Bäumen und Blumen. Die Pflanzen wurden aus den weltweiten englischen Kolonien importiert. Dank des milden Klimas von Nordengland gedeihen die exotischen Pflanzen hier prächtig.

Wir spazierten durch eine Allee von weissen Magnolienbäumen hoch zu einem Aussichtspunkt, von wo wir eine herrliche Aussicht auf die Küstenlandschaft hatten. Immer wieder raschelte es im Gebüsch und ein Fasan tauchte auf.

Als zweite Station besuchten wir das Schwanenreservat von Abbotsbury. Hunderte von Königsschwänen haben hier ihr zu Hause. Ursprünglich wurden sie als Königsmahlzeit gezüchtet - heute werden sie liebevoll umsorgt und sie haben ein wunderschönes zu Hause.


Auf See

Von Portland nach Dublin waren wir dann einen ganzen Tag auf See. Zeit euch mal ein paar Eindrücke vom Inneren unseres schwimmenden Hotels zu zeigen:

Die Costa Mediterranea ist für 2'680 Passagiere zugelassen und hat eine Länge von 292 m und eine Breite von 32.2 m. Die Inneneinrichtung ist im italienischen Stil gehalten - für manch einer mag es etwas kitschig erscheinen. 

Auf dem 9. Deck ganz hinten ist die Aussenbar, wo man auch gerne mal ein Cappuccino trinken geht oder sich auf einem der blauen Liegestühle in der Sonne bräunt. Ja - wir konnten sogar etwas Sonne tanken auf der Überfahrt nach Dublin. Es war wunderschönes Sonnenwetter. Wer hätte das gedacht im April!

Im grossen Saal gibt es in zwei Etappen das Nachtessen. So viele Gänge wie man will und man kann sich auch mal zwei Desserts bestellen. 

In der Mitte des Schiffes ist das "Stägehuus" - dort spielen die Bands und sorgen für tolle Stimmung. Zu der Musik von VOLxRoX, Span, George, Hene Wirz schwingten wir dort jeden Abend das Tanzbein. In einer anderen Bar spielte die Country-Band "Honky Tonk Pickers". Dort lernten wir sogar einen einfachen Linedance.


Dublin

Am nächsten Tag legten wir dann also an der irischen Insel in Dublin an. Dublin ist eine wunderschöne und geschichtsträchtige Stadt im typischen gregorianischen Baustil. Angeblich haben sie die schönsten Haustüren der Welt. Auf jeden Fall haben mir die farbenfrohen Eingangstüren an den Bachsteinhäusern gefallen. Aber auch der Fussgängerbereich und die eindrückliche St. Patrick's Church bleiben mir in schöner Erinnerung. Bei der Besichtigung der Burg von Dublin entdeckten wir einen tollen Garten, der zum Verweilen und Fotografieren einlud.

Auf dem Rückweg machen wir noch einen Spaziergang durch den farbenprächtigen Park St. Stephen's Green. Danach ging es im Abendverkehr mit dem Shuttlebus zurück zum Schiff. 


Liverpool

Liverpool - die Stadt der Beatles. Wir genossen einen spannenden Tag in dieser attraktiven Metropole. Angefangen vom malerischen Hafen durch das lebhafte Einkaufsviertel, bis hin zum grössten chinesischen Torbogen ausserhalb von Asien. Aber was wir dann zu Gesicht bekamen war einfach nur gigantisch. Die Anglikanische Domkirche von Liverpool gilt als die grösste Kirche Europas. Sie wurde erst anfangs des 20. Jahrhundert erbauen. In einem angesagten Pub - angeblich das grösste in Liverpool - genossen wir unser Mittagessen. Danach bummelten wir etwas durch die autofreien Einkaufsstrassen.


Belfast

Unser nächster Halt führte uns wieder zurück zur irländische Insel- aber diesmal nach Nordirland. Wir hatten eine Fahrt entlang der Küste gebucht. Ein erster Stop machten wir in Carnlough, ein kleines Städtchen mit einem hübschen Hafen. Die Küste war zuerst eher flach und die Strasse führte direkt am Meer entlang. Danach führte die Strasse kurz durch eines der saftigen grünen Täler rüber nach Bellycastle. Ab dort war die Küste dann steiler und wir machen an einem schönen Ort Halt um eine Hängebrücke anzusehen. Der Ausblick war herrlich! Unsere Augen wurden noch mehr verwöhnt, als wir an unserem Tagesziel dem "Giant's Causeway" ankamen. Vom Visitor Center aus führte eine Strasse runter zum Meer. Um die nächste Ecke waren sie dann - 40'000 Basaltsäulen, eine UNESCO-Welterbestätte.

Am Nachmittag gab es etwas leckeres zu Essen mit schönem Ausblick aufs Meer. Danach gab es noch einen kurzen Stopp, um die Burgruine "Dunluce Castle" zu bestaunen. Danach fuhr der Bus durch das Landesinnere zurück nach Belfast. Auf einem kleinen Umweg zum Titanic-Museum durften wir noch die Geburtsstätte des berühmten Schiffes bestaunen.


Greenock

Ursprünglich war der nächste Halt in Oben geplant. Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse mussten wir aber in Grenock (In der Nähe von Glasgow) anlegen. Wir entschieden uns für einen gemütlichen Tag. Trotzdem lockte mich das hübsche Städtchen nach dem Mittag zu sich. Mal ohne Spiegelreflexkamera, nur mit Handy und Geld verliess ich das Schiff und stellte fest - wir sind wieder in einer anderen Kultur angelangt. Schottische Dudelsackspieler, das bekannte Karomuster und viele leckere schottische Kekse begrüssten mich in der Hafenhalle. Zu meinem Erstauenen waren an diesem Sonntag alle Läden geöffnet und ich ging etwas auf Shoppingtour. Hinter der Mall war ein hübscher Platz mit einer Kirche und einem hohen Stadtturm. Das ganze konnte noch besser bestaunt vom Stadtpark werden. Das Städtchen hat viele schöne Details. Leider war das Museum geschossen. Aber auch von aussen hat es mich sehr angesprochen.

Am Nachmittag machen wir eine Jassrunde nach der anderen. Dabei fuhr das Schiff aus dem Fjord raus und wir hatten ein paar schöne Anblicke der schottischen Hochlandes. Der nächste Tag fuhr das Schiff oben rum um Schottland.


Invergordon

So erreichten wir am Dienstagmorgen Invergordon. Ich freute mich riesig auf den Ausflug zum Lochness. Die sympathische Reisebegleiterin erzählte uns viele Geschichten vom Whisky bis zu den Legenden vom Nessy. Nach einer knappen Stunde Fahrzeit erreichten wir die Ruine "Urquhart Castle" am Lochness. Der See scheint tatsächlich ein Innenleben zu haben. Wie uns erklärt wurde, liegt das aber eher an den vielen Unterwasserpflanzen, als an einem Seeungeheuer aus der Dinosaurierzeit. Wir entdeckten aber dann doch ein paar unfassbare Phänomene. Ein Wellenkreis aus dem Nichts und Fotos mit Nebel, obwohl es keinen gab. Nachdem wieder alle zurück im Bus waren, fuhren wir nach Inverness. Ein weiteres Schmuckstück von einer Ortschaft mit einer schönen Flusspromenade. Am Abend lief das Schiff aus der Bucht von Invergordon und ich entdeckte mit meinem Fotoapparat hübsche Häuser an der Bucht, schöne Landschaften und seltsame Ausguck-Häuschen auf Felshügeln. Leider verletzte ich mich an diesem Abend beim Tanzen am linken Bein. Jemand kickte seinen Absatzschuh in meine Wade, so dass ich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr abstehen konnte.


Edinburgh

Nach einer eher schmerzhaften Nacht, erwachten wir am nächsten Morgen in Edinburgh. Auf diese Stadt hatte ich mich doch so gefreut! Aber am liebsten wäre ich den ganzen Tag im Bett geblieben. Doch die Motivation diese Stadt zu besuchen war dann doch grösser, als meine Schmerzen. Ausgerechnet heute musste man mit Tenderbooten an Land. Charlotte hatte mir kurzerhand ihre Krücke ausgeliehen, die sie dabei hatte wegen ihrem kaputten Meniskus. So setzten wir unseren Plan um: Mit dem kleinen Boot an Land, von dort aus mit dem Bus in das Zentrum und dann gleich in den nächsten Hop on, Hop off-Bus, damit wir etwas von der Stadt sehen. Das klappte alles tip top und der Ausflug hatte sich sehr gelohnt. Ein weiteres Highlight des Tages war der zauberhafte Sonnenuntergang.


Newcastle upon Tyne

Die letzte Station auf unserer Reise führten uns nach Newcastle. Wir besuchten den Garten von Alnwick, der zu einem Schloss gehört und öffentlich zugänglich ist. Diese Anlage ist auch sehr bekannt für seinen Giftgarten. Da ich immer noch nicht gut laufen konnte, gingen wir nicht allzu weit. Wir hatten eine Privatführung mit unserem Reiseführer im Giftgarten und entdeckten dann einige schöne Plätze und die blühende Kirschbaumplantage. Ein wirklich herrlicher Ort!

 

Mit diesem Ausflug endete unsere Reise rund um Grossbritannien. Der letzte Tag verbrachten wir wiederum auf See bei einigen Jassrunden. Am Samstag Morgen kamen wir in Amsterdam an. Von dort aus wurden wir wieder mit Bussen in die Schweiz gefahren.




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